Psalms 56

Text: Psalm 56,1-13 Der 56. Psalm hat in seiner Überschrift die Veranlassung, aus welcher der Psalm gemacht ist: Ein goldenes Kleinod Davids von den stummen Tauben unter den Fremden, da ihn die Philister griffen zu Gath. Dieser Umstand ist entweder in dem Leben Davids nicht ausführlich bemerkt, oder geht es auf das, was ihm 1Sam. 29:4 widerfahren ist. Im Psalm selber ist nun das erste Davids eindringliche Seufzer, V.2. seine bewegliche Klage über Sauls Verfolgungen, durch die er so in die Fremde getrieben worden, V.3. Dazwischen hinein erzählt er etwas von seiner gläubigen Fassung dar: unter, V.4. Sodann fährt er fort, nun auch über die Bedrängnisse zu klagen, die ihm von den Philistern sind angetan worden, V.6-8. Er erneuert sich auch hierüber vor GOtt auf seinem sonst bezeugten Glaubensgrund, V.9-12. Er verpflichtet sich zu öffentlichem Dank für die erfahrene Hilfe GOttes, V.1-14. David hat es also auch erfahren, wie bei der Zuversicht und Freudigkeit, auch Furcht mit unterlaufen kann. Wenn ich mich fürchte, sagt er, und doch auch: so hoffe ich auf dich. Der HErr JEsus selbst war in seinem Leiden nicht ohne Furcht, Hebr. 5:7. Desto größer aber ist die Geduld, die durchbricht und über dein Wort GOttes und Gebet hält. Die Furcht wird erst bös, wenn sie einem das Wort GOttes vernichtet. Aber, wo man wie David gleich das Wort der Geduld ergreift, und darüber hält, ich will GOttes Wort rühmen, da wird die Furcht überwunden, oder was davon übrig bleibt, fordert einem vielmehr der Weg der Geduld ab. Denn da muß man es sich gefallen lassen, daß die Hilfe GOttes nicht so eilends hereinbricht, sondern daß einem nur ein Wort GOttes zum Trost angeboten wird. Wie sich nun einer gegen dem Wort GOttes verhält; so hat er es zu genießen oder zu entgelten. Wer mit David GOttes Wort rühmt, mit dem Trost durch das Wort einstweilen vorlieb nimmt, der kann die Furcht überwinden, und die Hilfe abwarten. Wer aber allein ungläubigen Ausflüchten gegen das Wort GOttes Gehör gibt, und sich das Sitzen bei diesem, oft in einem dunkeln Ort scheinenden Licht, verdrießlich werden läßt, der bricht damit die Verbindung wischen dem Herzen GOttes und seinem Herzen ab, und wird in seines Herzens Dunkel gelassen.
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